Advent 2021

Der 13. Dezember ist der Luciatag. Besonders in Skandinavien erfreut sich dieser Tag großer Beliebtheit, ähnlich wie unser Nikolaustag. Lucia war eine Christin, die im 3. Jahrhundert auf Sizilien lebte. Ihr Name bedeutet „die Leuchtende“: Der Name kommt von lateinisch „lux“, das heißt auf deutsch: „Licht“.

Foto: Konzert am Luciatag in der Kirche von Fellingsbro, Südschweden. Foto von Lars Göran Lannergård.

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Der römische Kaiser Diokletian hat aus Angst, dass das Volk Gott mehr verehren würde als ihn, alle Christen verfolgen, einsperren und töten lassen. Auch Paschasius, der oberste Richter von Syrakus in Italien, verfolgte in seiner Stadt die Christen. Aus diesem Grund trafen sie sich heimlich in den Höhlen des nahen Gebirges, denn die Spitzel und Soldaten des Kaisers lauerten überall. So kam es, dass Lucia von den Menschen hörte, die sich heimlich in den Höhlen trafen, um Geschichten von Gott zu hören. Nicht lange dauerte es, bis Lucia, die nun auch zu den Treffen ging und ganz begeistert vom christlichen Glauben war, sich taufen ließ und auch Christin wurde.

 

Hilfsbereit wie sie war, unterstützte sie ihre Freunde in den Höhlen. Sie versorgte sie mit Essen und Trinken, Kerzen und Decken. Weil sie die großen und schweren Körbe aber mit beiden Händen halten musste, kam sie auf die Idee, eine Kerze an einem aus grünen Zweigen gebundenen Kranz auf den Kopf zu stecken. Mit dieser Lichterkrone war es von nun an für Lucia kein Problem mehr, sich in den dunklen Höhlen zurecht zu finden. Neben den Gaben, die sie mitbrachte, verteilte sie auch Wärme, Licht und Liebe an ihre Freunde.

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Auch heute noch tragen viele skandinavische Mädchen am 13. Dezember ein weißes Gewand und schmücken ihr Haar mit einem Kranz, um an die heilige Lucia zu erinnern. (Siehe Titelbild)

 

Auch wenn die Geschichte von Lucia uralt ist, kann sie uns noch immer ein wunderbares Vorbild sein: Lucia ist mit offenen Augen durch’s Leben gegangen und hat gemerkt, dass es Menschen gibt, die in großer Not sind. Und sie hatte nicht nur offene Augen, sondern auch ein großes Herz: Denn sie hat nicht weggesehen, sondern hat auch geholfen.

 

Eine gesegnete Adventszeit wünscht Euch und Ihnen

Moritz Keppel, Pastor in Albersdorf.