Einführungsgottesdienst von Pastor Moritz Keppel

Von Joern Sopeña.

Es ist Sonntag, der 19. Januar 2025. Um 14 Uhr ist heute erst der Gottesdienst, ein besonderer für Pastor Moritz Keppel.

Trinken wir noch eine Tasse Tee und gehen dann rüber. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint, es ist eisekalt, und die frische Luft tut gut. Die Kirche ist schmuck und schier. Noch schnell werden die Kerzen angezündet und die Antependien an Kanzel und Altar getauscht: Heute ist rot die Farbe der Wahl – als Zeichen für das Wirken des Heiligen Geistes. Die Streicher stimmen und spielen sich ein. Posaune und Orgel treffen letzte Absprachen. Im Gemeindehaus ist alles für den Empfang vorbereitet. Blumen stehen auf den Tischen. Es riecht nach frischem Kaffee. Das Buffet sieht vielfältig und überbordend voll aus. Der Kirchengemeinderat hat dies still und leise organisiert. Zur Kirche sind die ersten Besucher sehr zeitig da. Gut so, denn beheizte Sitzbänke sind beliebt und letztendlich sind auch die hintersten Plätze belegt. Die Kinder des Waldkindergarten wuseln herum. Die Konfirmanden begrüßen freudestrahlend die Besucher, unterstützen heute das Küsterteam um Hilke Tiessen und teilen die Liederzettel aus. Sie dürfen später die Kollekte am Ausgang einsammeln. Es sind viele Pfadfinder in ihrer Kluft unter den Besuchern. Auch begrüßen wir Familie, Freunde, Mentoren und Weggefährten von Pastor Keppel aus seiner Heimatgemeinde Schönberg und seinem Vikariat in Klein Nordende. Alle nehmen Platz.

Mit dem Ausklingen der Glocken erhalten die Beteiligten Einzug in die Kirche und jetzt schnell und leise die Türen schließen. Organistin Natalia Siegfried und Kirchenmusiker Michael Müller-Andersson spielen harmonisch zusammen. Der Klang von Orgel und Posaune füllt den Raum voll und warm. Pastor Jörg Jackisch begrüßt die Gemeinde und führt durch den Gottesdienst. Überraschend kommt der Waldkindergarten auf die „Bühne“ und trägt zwei Lieder vor. Noten und Buchstaben sind den Kindern ja noch nicht so vertraut, aber alle waren ziemlich textsicher. Toll!

Der Gottesdienst nimmt seinen Lauf. Dann hören wir eine Sarabande von Händel. Das Trio ist uns nicht unbekannt. Cecilia Steinmacher und Christopher Keppel mit der Viola und Hilke Hansen am Klavier. Später hören wir noch ein Bourrée von Händel und ein Largo von Bach. Ja, liebe Konfirmanden. Ich weiß, dass trifft nicht so euer Geschmackszentrum. Da müsst ihr jetzt durch.

Kirchenvorsteherin Heike Kühl liest das Evangelium von der Hochzeit zu Kana aus dem Johannesevangelium hell und klar: Bei Jesus ist einfach die Fülle des Lebens!

Nach dem Glaubensbekenntnis und einem weiteren Lied übernimmt der Propst des Kirchenkreises Dithmarschen, Dr. Andreas Crystall, und führt Pastor Keppel in sein Amt ein. Die Ernennungsurkunde wird verlesen und überreicht. Pastor Keppel wird von ihm und Kollegen gesegnet. Zustimmung durch die Gemeinde erfolgt durch großen Applaus.

Jetzt predigt Pastor Keppel von der Kanzel über den Brief des Paulus an die Römer mit der Überschrift „Das Leben der Gemeinde“ – und wird dabei sehr konkret und geht auf das Leben unserer Albersdorfer Kirchengemeinde ein, auf all die wichtige Beziehungsarbeit. Denn Kirchengemeinde ist letztendlich die Summe aller Beziehungen: Untereinander, aber auch mit Gott. Hier ein Zitat aus seiner Predigt: „Gemeindepädagogin und Pastor zu sein, in einer Gemeinde, mit einer Gemeinde und für eine Gemeinde zu leben, das bedeutet für uns: Sesshaft zu sein, Kontakt zu den Menschen zu haben, Beziehungen zu knüpfen und sie zu pflegen.“

Die Fürbitten halten die Pastoren Jörg Jackisch, Jörg Denke (Kirchengemeinden Pahlen und Delve), Pauls Plate (Kirchengemeinde Tellingstedt) als auch Teamer Kilian Kullak und Gemeindepädagogin Deborah Keppel.

Pastor Keppel segnet uns. Der Ausgang des Gottesdienstes untermalt Natalie Siegfried an der Orgel. Rund eineinhalb Stunden sind wunderbar vergangen.

Jetzt aber im Sauseschritt ins Gemeindehaus. Da ist es warm. Es sind nette Menschen da. Und es gibt schöne Gespräche. In dieser Gemeinschaft fühlt man sich wohl.

Pastor Moritz Keppel hat nun sein Ziel erreicht. Nach langem Studium der Theologie, der Vikariatszeit und der dreijährigen Probezeit ist er nun Pastor mit einer Anstellung auf Lebenszeit. Gratulation.